Ausgangspunkt: Staudach / Mühlwinkl
Beschreibung:
Schwierigkeitsgrad: leicht oder schwerer, je nach Route
Zeit: ca. 1 1/2 h
Guten Morgen liebe Almwanderer!
Das war eine echte Erlebnistour gestern Abend! Keiner von uns hätte damit gerechnet erst um 23.30h wieder am Auto zu sein……..und das trockenen Fußes, (fast) ohne Schnaps, ohne Verletzungen ( Gott sei Dank)……nach insgesamt mehr als 4 h Gehzeit, was für eine Feierabendtour schon a bisserl lang ist. Da half auch der schnelle Schritt von Friedl und Peter nichts….
Wir, das waren Maria, Rosi, Uli, Evelyn, Michi, Hilma, Peter, Angelika, Friedl, Ulf und Rita gingen sogar überpünktlich am Waldparkplatz Mühlwinkl in Staudach los. Alle waren glücklich, dass es nicht regnete und freuten sich gut gelaunt nach der „Augustpause“ die anderen wiederzusehen. Nach den ersten beiden Kehren mussten wir aber eine Absperrung erkennen, die uns zur Staudacher Alm über die Schnappenkapelle umleitete. Ich kannte den schmalen Steig nicht, der uns in dichtem Wald auf teilweise rutschigem Untergrund in Serpentinen immer weiter hinaufführte und nur ab und zu schöne Ausblicke nach Marquartstein hinunter und auf die Filz’n freigab. Erst bei der Schnappenkapelle entlohnte uns der Blick für den langen Anstieg. Weit sieht man hinaus ins Land, auf den Chiemsee, das Achental, das Moos…… Doch zu diesem Zeitpunkt waren wir schon 1h15min unterwegs und mussten nun noch den Schlenkerer hinüber zur Staudacher Alm schaffen, der weitere 35 min in Anspruch nahm. Es ist ein zunächst schmaler Pfad über Waldboden und Wurzeln, der dann aber in einen etwas breiteren Schotterweg mündet und wieder leicht bergab führt. Das letzte Stück geht man dann auf der Forststraße zur Alm.
Dort angekommen, fanden wir eine etwas aufgeregte Sennerin vor, die uns erzählte, dass ein Jäger Wild geschossen hätte, nun aber seit mehr als 1 h abginge und ihr Mann – über 70 Jahr alt – nun hinaufgegangen sei, um ihm zu Hilfe zu eilen. Die Situation beruhigte sich aber dann – Mann und Jäger kehrten in der Dunkelheit wohlbehalten zur Alm zurück.
Mittlerweile hatten wir es uns in der Stube gemütlich gemacht. Obwohl der Kalender noch „August“ zeigt, war es zu kalt um draußen zu sitzen und wir sind zum ersten Mal in die Hütte gegangen zum Brotzeitl’n. Aber gut schmeckte es trotzdem und alle waren froh, sich aufwärmen zu können.
Da wir mittlerweile wussten, dass der Normalweg tatsächlich unpassierbar sein würde, auch für den Rückweg, wir aber nicht durch den dichten Wald nach Staudach absteigen wollten, entschlossen wir uns, früh wieder aufzubrechen zur Schnappenkapelle und nach Marquartstein die Forststraße zu nehmen. Doch dieser Weg war sehr sehr lang und wir brauchten 2 ¼ h bis wir schließlich wieder bei unseren Autos ankamen.
Ich hoffe, dass Evelyn und Uli in Marquartstein von Michi wohlbehalten abgeholt wurden und bin sehr froh, dass auch alle anderen gut durchgehalten haben. Peter meinte, das wäre eine mittlere Bergtour gewesen und keine Abend-Almwanderung! Wie wahr!
Lustig war’s trotzdem………man denke nur an die Reihe bieselnder Frauen in der Dunkelheit, an Friedl’s Regenponcho, den er zwar anzog aber nicht brauchte, an T-Shirt wechselnde Frauen am Hüttentisch, an einen Wanderer ohne Stirnlampe, der dann plötzlich doch ruft „jetzt‘ geht’s halt ned weg, sonst sieg i nix“ und an den letzten „Anstieg“, an dem wir hofften einen Wegweiser zu finden, aber nur das Plakat „Herzfrequenzmessung“ lesen konnten.
Vielen Dank an alle für das Durchhalten ohne Murren.
In der Hoffnung, dass am kommenden Montag wieder alle mit dabei sind – bei einer, ich verspreche, sehr überschaubaren kurzen Tour zur Strobelalm - wünsche ich euch eine schöne Woche!
Eure Rita
Insgesamt ist eine Strecke von 14 km durch die ganzen Umwege zusammen gekommen.